Düsseldorf, 20. August 2024
Beschäftigte der Games-Industrie haben gestern (19. August 2024) am Rande der devcom Developer Conference in Köln gemeinsam mit ihrer Gewerkschaft ver.di eine Reihe von Forderungen für bessere Arbeitsbedingungen in der Branche formuliert: „Um nicht länger nur über Belastungsspitzen, Belästigung und intransparente Entscheidungen zu klagen, haben sich Beschäftigte der Games-Branche als Game Devs Roundtable (GDRT) aktiv in ver.di organisiert. Unser Ziel ist es, gemeinsam die Arbeitsbedingungen deutlich zu verbessern. Wir setzen uns für faire Gehälter, tarifvertragliche Regelungen, längere Kündigungsschutzfristen sowie die Gleichstellung der Geschlechter ein. Es braucht dringend ein Umdenken in der Branche“, erklärt der Gewerkschaftssekretär Matthias Grzegorczyk.
Unsere sechs wichtigsten Forderungen lauten:
- Faire Gehälter: Trotz Rekordgewinnen in der Branche stagnieren die Gehälter der Beschäftigten und halten nicht mit der Inflation Schritt. Wir fordern deshalb jährliche Gehaltsanpassungen und faire Bezahlung.
- Tarifvertrag: Ein Tarifvertrag regelt Arbeitsbedingungen wie Gehälter, Urlaubstage und Arbeitszeiten transparent und verbindlich. Wir streben an, solche Verträge schrittweise in Unternehmen und letztlich in der gesamten deutschen Games-Industrie zu etablieren.
- Arbeitszeiten: Überstunden sollten immer freiwillig sein und nicht zu Nachteilen führen. Beschäftigte sollen entscheiden können, ob sie Überstunden als Bezahlung oder zusätzliche Urlaubstage nehmen. Langfristig muss die Arbeitszeit bei vollem Gehalt reduziert werden.
- Transparenz: Regelmäßige Informationen über den Zustand der Unternehmen, Finanzen und Projekte sind notwendig. Wir fordern frühzeitige Einbindung in Entscheidungsprozesse, um bestmöglich unterstützen zu können.
- Vertragsstandards: Befristete Verträge und lange Probezeiten schaffen Unsicherheit. Wir fordern deshalb transparente Verträge, die eine gute Work-Life-Balance und flexible Arbeitsmodelle ermöglichen. Zudem verlangen wir längere Kündigungsfristen und Schutz nach Projektabschlüssen.
- Gleichstellung der Geschlechter: Die Branche ist derzeit familienunfreundlich und benachteiligt Frauen. Wir fordern gleiche Aufstiegschancen, faire Bezahlung und flexible Arbeitszeiten, um systematische Benachteiligungen zu bekämpfen. Zudem müssen Opfer von Missbrauch und Belästigung geschützt und die Täter zur Verantwortung gezogen werden.