Tarifrunde STABAG PFS 2024

Dritte Verhandlungsrunde bringt Ergebnis für ver.di-Mitglieder bei der STRABAG PFS

STRABAG Property and Facility Services GmbH
18.07.2024

In der dritten Verhandlungsrunde konnte ein Ergebnis in der Tarifrunde 2024 für die ver.di-Mitglieder in der STRABAG PFS erreicht werden. Das Ergebnis beinhaltet Entgelterhöhungen in drei Stufen bei einer Laufzeit von 30 Monaten. Auszubildende und Dual Studierende erhalten deutlich überproportionale Erhöhungen. Zusätzlich werden die Tage 24.12. und 31.12. zukünftig arbeitsfrei.

 

Die dritte Verhandlungsrunde fand erneut am Sitz der STRABAG PFS in Frankfurt statt. Zu Beginn der Verhandlungen brachte die Arbeitgeberseite ein neues Angebot ein und erklärte, diesen Termin nutzen zu wollen, um eine Lösung für die Tarifrunde 2024 zu erzielen.

Zwar enthielt das neue Angebot substanzielle Verbesserungen, insgesamt fand es allerdings keine Akzeptanz der ver.di Verhandlungskommission. Unter anderem ging nicht auf den von ver.di geforderten Mindestbetrag ein und enthielt eine sehr große Spreizung zwischen den verschiedenen Lohn- und Gehaltsgruppen. So sah das Angebot für die obersten Entgeltgruppen (EG 08-10) lediglich eine Erhöhung von in Summe 5 % in zwei Schritten vor. 

Am Nachmittag wurden die Verhandlungen in Sondierungen fortgesetzt, um Lösungsoptionen zu erarbeiten. ver.di bekräftigte darin die Forderung, dass der geforderte Mindestbetrag am Ende für alle Tabellenwerte erreicht werden müsse. Die Arbeitgeberseite bestand weiterhin auf einer langen Laufzeit für diese Tarifrunde.

Am Abend brachte die Arbeitgeberseite ein erneut verbessertes Angebot ein, das sich in wesentlichen Punkten weiter auf die ver.di-Forderungen zubewegte.

Dieses „finale“ Angebot der Arbeitgeber wurde nach umfangreicher Bewertung durch die ver.di Verhandlungskommission als lösungsfähig angesehen und angenommen.

 

Die Details des Verhandlungsergebnis:

  • Vergütung für Auszubildende und Dual Studierende
    + 150 Euro pro Monat ab 1. Dezember 2024
    + 100 Euro pro Monat ab 1. Dezember 2025
      
  • Entgelterhöhung für die Lohngruppen L3 und L3a
    + 5,0% ab 1. Dezember 2024
    + 4,0% ab 1. Dezember 2025
    + 3,0% ab 1. Dezember 2026
     
  • Entgelterhöhung für die Lohngruppen L4 und L5
    + 4,0% ab 1. Dezember 2024
    + 3,0% ab 1. Dezember 2025
    + 3,0% ab 1. Dezember 2026
     
  • Entgelterhöhung für die Entgeltgruppen 01 bis 07
    + 4,0% ab 1. Dezember 2024
    + 3,0% ab 1. Dezember 2025
    + 3,0% ab 1. Dezember 2026
     
  • Entgelterhöhung für die Entgeltgruppen 08 bis 10
    + 3,0% ab 1. Dezember 2024
    + 2,0% ab 1. Dezember 2025
    + 2,0% ab 1. Dezember 2026
     
  • Mindestbetrag: Spätestens zum 01.12.2026 müssen die Entgelte aller Lohn- und Gehaltstabellen um mindestens 300 € angehoben worden sein (im Vergleich zum Ausgangswert 30.06.2024)
     
  • Erhöhung der Pauschalen für Rufbereitschaft und Herbeiruf, Erschwerniszuschläge, Betriebsleiterzulage und Servicepauschale um 5 % zum 01.12.2024
     
  • Die Tage Heiligabend (24.12.) und Silvester (31.12.) werden arbeitsfreie Tage
     
  • Laufzeit: 01.07.2024 bis 31.12.2026 (30 Monate)
     
  • Zum Verhandlungsergebnis wurde eine Erklärungsfrist bis zum 5. August 2024 vereinbart.

 

Bewertung der ver.di Verhandlungskommission

Die ver.di Verhandlungskommission hat die Inhalte des Verhandlungsergebnisses intensiv diskutiert und dezidiert bewertet. Einige Stimmen aus der Verhandlungskommission:

  • Das Verhandlungsergebnis stellt eine deutliche Verbesserung gegenüber den bisherigen Angeboten der Arbeitgeber dar.
     
  • Der vorhandene Nachholbedarf bei den Beschäftigten wurde deutlich adressiert. Mit dem Verhandlungsergebnis wird noch im Jahr 2024, und in den kommenden Jahren gegengesteuert. Mit dem Verhandlungsergebnis werden wieder Reallohnsteigerungen erreicht.
     
  • Der Mindestbetrag in Höhe von 300 Euro wurde vollumfänglich erreicht. Dieser führt am Ende der Laufzeit zu zusätzlichen Entgeltwirkungen in der Lohntabelle, den Entgeltgruppen 2-4 und der Entgeltgruppe 8.
     
  • Für den Großteil der Beschäftigten werden zweistellige Entgeltsteigerungen erreicht.
    In den untersten Entgeltgruppen (L3/L3a) beträgt die Entgeltsteigerung zum Ende der Laufzeit insgesamt zwischen 13,54% und 13,82%
    In den mittleren Entgeltgruppen (L4 bis EG 07) beträgt die Entgeltsteigerung zum Ende der Laufzeit insgesamt zwischen 10,33% und 13,04%
    In den obersten Entgeltgruppen (EG 08 bis 10) beträgt die Entgeltsteigerung zum Ende der Laufzeit insgesamt zwischen 7,13% und 7,74%
     
  • Die Laufzeit ist deutlich zu lang. Um dieses Gesamtvolumen zu erreichen, war es jedoch notwendig, diese auf 30 Monate auszudehnen.
     
  • Es ist wichtig, dass es uns gelungen ist, für die Entgeltgruppe 7 die Erhöhungen der mittleren Entgeltgruppen anzuwenden.
     
  • Die Erhöhungen der Vergütungen für Auszubildende und Dual Studierende erfolgen deutlich überproportional. Dies ist ein gutes Zeichen für die Ausbildung und das Studium bei STRABAG PFS
     
  • Die Ausgestaltung des 24.12. und 31.12. als arbeitsfreie Tage ist eine sehr gute weitere Komponente des Verhandlungsergebnisses. Damit werden zusätzliche freie Tage für alle Beschäftigten geschaffen.
     
  • Die parallele Erhöhung der Pauschalen für Rufbereitschaft und Herbeiruf und der Servicepauschale und Betriebsleiterzulage stellen sicher, dass diese mitentwickelt werden.

 
Pascal Röckert ver.di-Gewerkschaftssekretär im Bereich Tarifpolitik Grundsatz

„Mit dem Verhandlungsergebnis steuern die Entgelte in der STRABAG PFS wieder in Richtung Reallohnsteigerung. In Summe werden Erhöhungen von 300 € bis 445 € im Monat für alle Lohn- und Gehaltsgruppen im Tarifvertrag erzielt. Die lange Laufzeit schmerzt uns, diese war angesichts des angestrebten Gesamtvolumens allerdings nicht kürzer zu gestalten. Zusammenfassend steht ein Gesamtpaket, dass zusätzlich eine deutlich überproportionale Anhebung der Vergütungen für Auszubildende und Dual Studierende, eine Erhöhung aller Pauschalen und die Einführung der Tage Heiligabend und Silvester als arbeitsfreie Tage beinhaltet. Dies ist ein gutes Ergebnis für die ver.di-Mitglieder in der STRABAG PFS.“ fasst Pascal Röckert, ver.di Verhandlungsführer, das Verhandlungsergebnis zusammen.

 

Wie geht’s weiter?

Zum vorliegenden Verhandlungsergebnis wurde eine Erklärungsfrist bis zum 5. August 2024 vereinbart. Diese wird ver.di nutzen, um mit den ver.di Mitgliedern in die Diskussion zu treten und diese zum Verhandlungsergebnis zu befragen.

Dazu erfolgt eine Kontaktaufnahme an alle ver.di-Mitglieder durch die ver.di-Vertrauensleute in der STRABAG PFS. Alle ver.di-Mitglieder sind herzlich eingeladen, sich an der Diskussion zu beteiligen und ihre Meinung zum Verhandlungsergebnis einzubringen.

Die ver.di-Tarifkommission wird am 5. August die Ergebnisse der Mitgliederbefragung analysieren und final über das vorliegende Verhandlungsergebnis entscheiden.

 
Gewerkschaft ist wie Fitnessstudio
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