28.02.2021
Am 1. März fand die dritte Runde zur Ausbildungsquote im Telekom Konzern statt.
Die Erwartungen der ver.di-Delegation, die Vertreterinnen und Vertreter der Deutschen Telekom AG, waren klar. Sowohl Beschäftigte als auch Politikerinnen und Politiker haben in den letzten Tagen den Forderungen von ver.di Nachdruckverliehen. Die bisherige Ausbildungsleistung darf nicht reduziert werden!
Während des Gesprächstermins legte der Arbeitgeber keinen Gesamtvorschlag zur Ausbildungsquote vor.
Dennoch soll der Start der Rekrutierung so schnell wie möglich erfolgen können. Daher wurde eine erste Ausschreibungstranche verabredet. 850 Ausbildungs- und 450 duale Studierendenplätze sollen bereits jetzt regionalisiert und ausgeschrieben werden.
Mit der ersten Tranche geben wir uns nicht zufrieden. Die Gespräche werden weitergeführt, denn unsere Forderungen sind noch nicht erfüllt!
Wegen der anhaltenden Transformation und der damit ungewissen Zukunft der T-Systems, sieht der Telekom Konzern bei derersten Tranche keinen Bedarf für die TSI. Die ver.di-Verhandlungskommission kritisiert diese Planung deutlich! Die T-Systems, die Großkunden- und IT- Tochter im Telekom Konzern, benötigt, um zukunftsfähig zu sein, gut ausgebildete Fachkräfte!
Es ist nicht ausgeschlossen, dass in der zweiten Tranche die TSI Auszubildenden und dual Studierenden zugewiesen werden.
Elke Hannack, stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, zur Situation bei der Deutschen Telekom AG:
„Konzerne wie die Telekom müssen mehr ausbilden. Es darf nicht sein, dass sich börsenorientierte Unternehmen bei der Ausbildung der jungen Generation immer mehr einen schlanken Fuß machen. Stattdessen werden gut qualifizierte Fachkräfte von kleineren Betrieben und aus dem Handwerk abgeworben. ‚Rendite geht vor Ausbildung‘ kann nicht das Motto unserer Gesellschaft sein. Gerade die größeren Unternehmen und Konzerne haben die Möglichkeit, auch Jugendliche mit schlechteren Startchancen auszubilden."
Fikret Fejzovic, Vorsitzender des Betriebsrates Telekom Ausbildung, wertet eine mögliche Absenkung der Ausbildungsquote folgendermaßen:
„Sofern eine Absenkung der Ausbildungsquote bei der Telekom geschieht, sind 130 - 150 Arbeitsplätze sowohl von Lern- und Studienbegleitern als auch im Querschnitt bedroht. Das würde die Ausbildungsstrukturen und die Präsenz der DTAG in der Fläche unwiderruflich schädigen.“
Zum Stand der Gespräche sagt Florian Haggenmiller, ver.di Bundesfachgruppenleiter TK und IT/DV:
„Dass die Deutsche Telekom AG in Zukunft nach eigenem Bedarf ausbilden will, können und werden wir nicht akzeptieren. Die vorgelegten Planungen des Telekom Konzerns reichen bei weitem nicht aus, den Fachkräftebedarf des Konzerns zu decken und der gesellschaftlichen Verantwortung, gerade nach dem Rekordumsatzjahr 2020, gerecht zu werden!“
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28.02.2021
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