Telekom-Konzern

Wie weiter mit Telekom-Ausbildung?

15.01.2021

Zukunftskonzept Ausbildung

 
Protestbegleitung Zukunft Ausbildung Bonn, 28.10.2015

Im Jahr 2015 hat sich ver.di mit den Arbeitgebervertretern auf das sogenannte Zukunftskonzept Ausbildung bei der Deutschen Telekom geeinigt. Bestandteile des Konzepts sind unter anderem Festlegungen zur Ausbildungsmethodik, zu den Skills der Zukunft, der Ausbildungs-Struktur, der Mitbestimmung und auch die konkrete Ausbildungsquote (Anzahl Ausbildungsplätze und Studienplätze für Studierende in dualen Studiengängen) bis 2021.

Dieses Konzept wird seit dem Herbst vergangenen Jahres gemeinsam mit dem Arbeitgeber evaluiert. Bereits Mitte August fand ein gemeinsamer Workshop statt, um möglichen Änderungs- bzw. Anpassungsbedarf zu identifizieren. Nach dem Workshop verständigten sich ver.di und die Telekom auf die Einrichtung von Arbeitsgruppen, in denen nun die identifizierten Themen bearbeitet werden sollen.

 

Bisherige Ausbildungsquote

Eines der entscheidenden Themen für ver.di ist dabei die zukünftige Anzahl von Ausbildungs- und Studienplätzen im Telekom Konzern ab 2022. Die letzten Jahre hat sich ver.di mit der Telekom auf eine Anzahl von 2.150 Plätzen für Auszubildende bzw. dual Studierende verständigt. Diese Vereinbarung gilt noch bis Ende 2021.

 

Angespannter Ausbildungsmarkt

Durch die Corona-Pandemie herrscht auf dem Ausbildungsmarkt große Unsicherheit und viele junge Menschen befürchten, keine passende Ausbildungsstelle finden zu können.

Übergreifend betrachtet ist festzustellen, dass die DAX-Konzerne die Ausbildungsquoten bereits in den vergangenen Jahren erheblich gesenkt und damit Zugangsmöglichkeiten zu qualifizierter Ausbildung verknappt haben. Die Corona-Pandemie dürfte diese angespannte Situation am Ausbildungsmarkt weiter verschärfen.

Dabei ist zu beachten, dass die Nachfrage an Ausbildungsplätzen und Studienplätzen weiterhin gegeben ist, dass u. a. die Zahl der Schulabgänger in den nächsten Jahren jedenfalls nicht sinken wird.

 
Wir entwickeln Zukunft

Klare ver.di Erwartung an die Telekom

Die Deutsche Telekom erwartet für das Jahr 2020 eine erneute Umsatz- und Ergebnissteigerung. Anders als in vielen anderen Branchen boomt der IKT-Sektor trotz Corona und zeigt sich als besonders krisenfest.

 

  • „Wir erwarten von der Deutschen Telekom, auch ab dem Jahr 2022, ein Ausbildungsangebot mindestens auf bisherigem Niveau!“, sagt Florian Haggenmiller, ver.di-Bundesfachgruppenleiter Telekommunikation.

 

  • „Die Ausbildung und das duale Studium sind eine wichtige Säule für die Zukunftsfähigkeit der Deutschen Telekom AG und des deutschen Ausbildungsmarktes. Nun ist es an uns, diese Säule zu stärken und ausbauen.“, kommt von Nicolas Stuth, stellv. Vorsitzender der Konzernauszubildenden-Vertretung.

 

  • „Wir haben in der Evaluierung des Ausbildungskonzepts gemeinsam mit dem Arbeitgeber festgestellt, dass wir (trotz auch kritischer Bereiche, die wir entdeckt haben) jedoch insgesamt betrachtet, mit dem Zukunftskonzept Ausbildung 2015 jungen Menschen eine moderne und qualitativ hochwertige Ausbildung bei der Telekom ermöglichen. Diese Struktur muss, gerade jetzt, wo sich rings um uns herum junge Menschen in anderen Branchen um ihre Ausbildung Sorgen machen, genutzt und ausgelastet werden.“, sagt Frank Sauerland, Bereichsleiter Tarifpolitik Grundsatz und Verhandlungsführer im Bundesfachbereich TK/IT.

 

  • „Wenn Bildung eine der wichtigsten Ressourcen unseres Landes ist, dann brauchen wir mehr davon und nicht weniger!“ meint Constantin Greve, Vorsitzender des ver.di-Bundesfachbereichsvorstands TK/IT und Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der Deutschen Telekom AG. „Die Deutsche Telekom muss weiter stark in Ausbildung investieren, wenn sie nicht morgen feststellen will, dass ihr qualifizierte Menschen mit dringend benötigten IT-Skills fehlen!“

 

  • „Die Deutsche Telekom hat nun die Chance, als gutes Beispiel voran zu gehen und mehr Verantwortung zu übernehmen. Der eigene Branchenverband Bitkom beklagt einen seit Jahren steigenden enormen Fachkräftemangel, der zwischenzeitlich bei über 100.000 freien Arbeitsstellen liegt,“ so Oskar Michel, Vorsitzender des ver.di-Bundesfachbereichsjugendfachkreises.

 

Erste Gespräche zeigen unterschiedliche Vorstellungen

In den ersten beiden Verhandlungsterminen forderte ver.di ein Ausbildungs- und Studienplatzangebot in Höhe von 2.150 + X ab dem Jahr 2022.

Damit würde die Deutsche Telekom ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht und die Zukunftsfähigkeit des Konzerns könnte durch die Ausbildung eigener Fachkräfte untermauert werden.

Von der Arbeitgeberseite wurden die Erwartungen der ver.di-Verhandlungskommission gedämpft. Zwar wurde keine konkrete Zahl seitens der Arbeitgebervertreter genannt, doch wurde die Aussage getroffen, dass der Konzern sich deutlich stärker am konkreten Bedarf orientieren müsse, und aus ihrer Sicht, deutlich unterhalb der jetzigen Quote liege.

Diese arbeitgeberseitige Betrachtung stößt bei ver.di auf großes Unverständnis. Nicht nur aus gesellschaftspolitischer Sicht, sondern auch angesichts all der Themen, die der Konzern sich für die Zukunft vorgenommen hat (5G-Ausbau, Digitalisierung, verstärkter FTTH Ausbau, …). Zudem wären mit einer reduzierten Ausbildungsplatzquote auch unmittelbar Arbeitsplätze der Ausbilder*innen und Studiencoaches in Gefahr.

 

Am Ende der Gespräche war erkennbar, dass die Positionen hier noch deutlich auseinanderliegen, es aber durchaus auch Diskussionspunkte gibt, die vertieft werden sollten. Die Verhandlungsparteien verständigten sich deshalb auf eine Vertiefung der Diskussion im ersten Quartal 2021.

ver.di wird in diesen Verhandlungen klare Forderungen einbringen und weiterverfolgen:

  • Perspektiven für Schulabsolventen,
  • weiterhin starkes Engagement für den Bildungsstandort Deutschland und
  • die Stärkung der Innovationskraft des Telekom-Konzerns durch Zugang von gut ausgebildeten Nachwuchskräften.

 

 
 
Für die Zukunftsfähigkeit des Konzerns, Perspektiven junger Menschen und der Beschäftigten!

 

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