26.04.2021
Am Montag den 26. April sind die Gespräche zwischen ver.di und Telekom zur zukünftigen Anzahl von Ausbildungs- und Studienplätzen im Telekom-Konzern ab dem Jahr 2022 fortgesetzt worden. In dieser mittlerweile vierten Verhandlungsrunde konnte keine Einigung erzielt werden.
Nachdem die Telekom bereits in der dritten Runde keine akzeptable Basis für eine Einigung hergestellt hat, hat sie die Chance, ein einigungsfähiges Konzept vorzulegen, auch in der vierten Verhandlungsrunde ausgelassen!
Die Gespräche haben in einer wertschätzenden und konstruktiven Atmosphäre stattgefunden, dennoch liegen insbesondere die Sichtweisen zur Anzahl zukünftiger Ausbildungs- und Studienplätze weit auseinander!
Die ver.di-Verhandlungskommission hat zu Beginn der Verhandlungen sehr deutlich gemacht, dass die sich weiterhin zuspitzende Situation am Ausbildungsmarkt, ein unverändertes gesellschaftliches Engagement der Telekom, zur Absicherung der Zukunft junger Menschen, bedarf. Die Telekom ist wirtschaftlich hervorragend durch die Corona Krise gekommen. Daher ist sie gefordert und imstande, einen zusätzlichen Beitrag zu leisten, statt zu einer unnötigen Verschärfung am Ausbildungsmarkt beizutragen. Unsere bisherigen ver.di-Aktionen und die Appelle aus Politik und Wirtschaft haben offensichtlich Wirkung gezeigt. Die Telekom hat die Zeit seit der letzten Verhandlungsrunde genutzt, um ihre bisherigen Positionen zu überdenken.
So ergibt sich zum Ende der vierten Verhandlungsrunde folgender Verhandlungsstand, bei dem sich die Telekom zu folgenden Punkten bereit erklärt hat:
Die ver.di-Verhandlungskommission hat die Bereitschaft des Arbeitgebers, sich in Teilen auf ver.di zu zubewegen anerkannt und bewertet. Unter anderem, das Aufgreifen der Verbundausbildung als auch die geplanten zusätzlichen Maßnahmen zur Berufsorientierung ist positiv. Insgesamt ist aber auf Basis der arbeitgeberseitigen Vorschläge keine Einigung möglich.
Hinsichtlich der Anzahl der Ausbildungsplätze bleibt „das Angebot“ der Telekom weit hinter den Erwartungen der ver.di-Verhandlungskommission zurück.
„Wir sind enttäuscht, dass die Telekom bei der Anzahl der Ausbildungs- und Studienplätze trotz der Corona-Pandemie offensichtlich nicht bereit ist, zumindest übergangsweise, die heutige Anzahl von 2.150 zu halten“ sagt ver.di Verhandlungsführer Frank Sauerland.
Auch wenn die vorgeschlagene Anzahl von 1.820 für das Jahr 2022 über der ursprünglichen arbeitgeberseitigen Planung (vor Corona) liegt, bedeutet die eine Absenkung in Höhe von ca. 15% gegenüber dem Einstellungsjahr 2021. Die vorgesehene systematische Umstellung auf eine prozentuale Quote ab 2023 bedeutet eine weitere Absenkung, die nach heutigem Kenntnisstand eine Kürzung von mehr als 20% ausmacht. (bezogen auf die Einstellungszahl im Jahr 2021)
ver.di hält den aktuellen Verhandlungsstand zu den Zahlen – in der aktuellen Zeit – in der der Ausbildungsmarkt bereits stark belastet ist, für keine tragfähige Antwort an die vielen jungen Menschen, die auf den Ausbildungsmarkt kommen.
Die Arbeitgebervertreter*innen der Telekom haben die klare Position der ver.di-Verhandlungskommission entgegengenommen und auf Nachfrage erklärt, dass sie in Kenntnis, dass die Zeit für Ausbildungsplatzangebote in 2022 knapp wird, die in der vierten Verhandlungsrunde getätigten Zusagen - auch ohne eine Einigung - umsetzen wollen. Die ver.di-Verhandlungskommission wird den nun erreichten Verhandlungsstand in den zuständigen Gremien vorstellen und dort das weitere Vorgehen diskutieren.
Die Auseinandersetzung zur Frage, und die Vereinbarung zur Anzahl der Ausbildungs-/Studienplätze hat in der Sozialpartnerbeziehung zwischen ver.di und der Telekom eine lange Tradition.
ver.di hat klargestellt, dass der Dialog in dieser wichtigen Frage zwischen den Sozialpartnern nicht abreißen darf. Daher steht ver.di zur Fortsetzung der Gespräche weiterhin zur Verfügung. Der Arbeitgeber muss hierfür allerdings die notwendigen Voraussetzungen schaffen.
ver.di wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass eine hohe Einstellungszahl an Ausbildungs- und Studienverhältnissen angeboten wird und die Bedeutung des Themas nicht aus dem Fokus des Managements verschwindet!
#ver.antwortung
Die ver.di Positionen werden breit getragen. In der Belegschaft, aus der Politik und in der Öffentlichkeit. Uns erreichen viele Briefe, Petitionen und Appelle. Die Kolleginnen und Kollegen starten kreative Aktionen. Die ver.di Verhandlungsführung hat der Telekom Arbeitsdirektorin Frau Birgit Bohle, symbolisch die Petitionen zum Erhalt der Ausbildungsquoten aus den ver.di Landesbezirksfachbereichen digital überreicht.
26.04.2021
17.04.2021
18.03.2021
16.03.2021
28.02.2021
22.01.2021
15.01.2021