Tarif kommt vom Bewegen

Internationaler Tag der Tarifbewegung

09.10.2024

Der 9. Oktober ist der internationale Tag der Tarifbewegung *

Jedes Jahr am 9. Oktober begehen wir den Tag, an dem wir uns vergegenwärtigen, welche Bewegung erforderlich ist, um gute Tarifverträge durchzusetzen.

 
Tarif kommt vom Bewegen

In Tarifverhandlungen sitzen sich eine ver.di-Verhandlungskommission und Arbeitgeberverantwortliche gegenüber und verhandeln über Forderungen der ver.di-Mitglieder bezüglich Lohnerhöhung, Arbeitsbedingungen, Absicherung usw. Extrem wichtige Verhandlungen - aber:

Tarifrunden werden nicht am Verhandlungstisch entschieden.
Entscheidend ist am Ende immer der betriebliche Druck, dem sich der Arbeitgeber ausgesetzt sieht!

Allein mit der Kraft von Argumenten – und seien sie noch so gut – lässt sich kein Arbeitgeber dazu bewegen, in Tarifverhandlungen etwas Relevantes herzugeben.

Die Arbeitgeber wägen immer ab. Wenn sie auf die Forderungen der ver.di-Mitglieder eingehen, dann kostet sie das Geld. Eventuell widerstrebt es ihnen auch aus grundsätzlichen oder strategischen Gründen. Arbeitgeber machen daher in Tarifverhandlungen immer eine Abwägung, ob ihnen für sie relevante Probleme drohen, wenn sie auf die Forderungen der ver.di nicht eingehen würden. Für sie relevante Probleme sind dabei nicht Probleme mit einer ver.di-Verhandlungskommission am Verhandlungstisch. Relevante Probleme entstehen für die Arbeitgeber dann, wenn sie davon ausgehen müssen, dass die Produktion bzw. der Verkauf von Waren oder Dienstleistungen, mit denen sie mit dem Unternehmen Geld verdienen wollen, gefährdet werden.

 

Das wichtige Druckmittel des Streiks gesteht das Grundgesetz den Arbeitnehmer/innen zu und auch das Bundesarbeitsgericht bezieht hier klar Position. So hat es in einem Urteil vom 10. Juni 1980 sehr treffend formuliert, dass Tarifverhandlungen ohne die Möglichkeit zum Streik nicht mehr als „kollektives Betteln“ wären.

 

"... wären Tarifverhandlungen ohne das Recht zum Streik nicht mehr als kollektives Betteln"

BAG

Das heißt nicht, dass es in jeder Tarifrunde zu Streiks kommen muss. Aber, wenn man als Gewerkschaft in Tarifverhandlungen hinein geht, dann muss man glaubwürdig mit betrieblicher Unruhe bis hin zu Streiks drohen können. Und man muss auch bereit und in der Lage sein, die Streikdrohung wirksam mit Leben zu erfüllen.

Für uns bedeutet das, dass wir uns in der Vorbereitung jeder Tarifrunde auch damit beschäftigen, wie wir gemeinsam die Streikfähigkeit sicherstellen.

Dazu gehört zum einen der arbeitskampfrechtliche Blickwinkel, keine Forderungen zu erheben, für die zum Zeitpunkt der Tarifauseinandersetzung eine Friedenspflicht besteht, da dies nach der herrschenden Rechtsprechung Streiks unzulässig machen würde.

Zum anderen gehört dazu der genaue Blick darauf, wie wir in den beteiligten Betrieben aufgestellt sind. Wie hoch ist der Organisationsgrad der Beschäftigten in ver.di? Wie groß ist die Bereitschaft der Kolleginnen und Kollegen für ihre Forderungen in der Tarifrunde bei Bedarf auch in den Konflikt zu gehen, sich an betrieblichen Aktionen zu beteiligen und auch in einen Streik einzutreten, wenn sie von ver.di aufgerufen werden?

 

Vor Tarifrunden treffen wir uns regelmäßig mit unseren ver.di-Mitgliedern zu vielen Mitgliederversammlungen, in denen wir dies alles miteinander diskutieren und abwägen.

  • Wie stellen wir uns für die Tarifrunde auf?
  • Welche Forderungen erheben wir?
  • Wie organisieren wir die notwendige Durchsetzungskraft?

 

Unsere Betriebsgruppen und Bezirksfachgruppen vor Ort laden dazu ihre ver.di-Mitglieder ein.

Und auch nach - oder besser gesagt zwischen - Tarifrunden reflektieren und diskutieren wir regelmäßig unsere tarifpolitischen Ziele und strategien.

Geht hin! Diskutiert mit! Entscheidet mit!
Es ist spannend! Und es macht Spaß!

 

Tarif kommt vom Bewegen!

Eine Gewerkschaft ist so stark, wie die Kraft ist, die ihr ihre aktiven Mitglieder verleihen.

 

Es mag wie eine Binsenweisheit klingen. Aber jede und jeder muss es sich bewusst machen: Nur eine starke – mitgliederstarke – Gewerkschaft hat die Kraft, gute Tarifverträge durchzusetzen.

  • Wer gute Tarifverträge will, muss ver.di-Mitglied werden!
  • Wer gute Tarifverträge will, muss weitere ver.di-Mitglieder dazugewinnen!

 
nur wer drin ist, bewegt was

 
 
ver.di: Nur wer drin ist, bewegt was!

 
Wir freuen uns auf Euch!

 

 
 
 
* Beschluß des Komitees zur Proklamation internationaler Festtage des Landesfachgruppenvorstandes ver.di IKT NRW