2. Verhandlungsrunde: Gute Arbeit im Telekom-Konzern

26.08.2013
Tarifinfo 6 Gute Arbeit Telekom - Seite 1

Am 21. und 22. August 2013 sind die Verhandlungen zu den Themen „Überlastungsschutz“ und „biografieorientierte Arbeitszeitkonten“ aus der Kampagne „Gute Arbeit“ im Telekom-Konzern weiter geführt worden.

Nachdem die ver.di Verhandlungskommission bei den Auftaktverhandlungen umfassend die ver.di-Forderungen dargelegt und begründet hatte, bezog die Arbeitgeberseite Stellung zu den ver.di-Positionen.

 

Telekom: Es sind genügend Regelungen zum Gesundheitsschutz vorhanden!

Zu dem Verhandlungskomplex „Überlastungsschutz“ hat die Arbeitgeberseite detailliert erläutert, welche Ableitungen und Konsequenzen aus den Ergebnissen der Telekom-Mitarbeiterbefragung gezogen wurden. Gerade unter dem Gesichtspunkt des Gesundheitsschutzes wären im Konzern umfassende Angebote vorhanden.

Am Ende einer detaillierten Darstellung zog die Arbeitgeberseite das Fazit, dass ausreichend Mechanismen und Regelungen zum Gesundheitsschutz im Telekom-Konzern vorhanden seien und es keiner weiteren ergänzenden Regelungen bedürfe.

 

ver.di weist diese Sichtweise zurück.

ver.di hat die Position der Arbeitgeberseite zurückgewiesen. Aus den eigenen Ergebnissen der Telekom-Mitarbeiterbefragung leitet die Arbeitgeberseite ab, dass sie einen klaren Handlungsbedarf bei den Themen Arbeitsbelastung und Gesundheitsschutz habe. Dies hat sie selbst in den aktuellen Tarifverhandlungen ausgeführt. Insofern zeigen sowohl die Ergebnisse der Telekom-Mitarbeiterbefragung als auch die Ergebnisse der ver.di-Beschäftigtenbefragung einen klaren Handlungsbedarf, u.a. zu dem Thema Arbeitsbelastung auf.

 

ver.di stellt fest: Der Telekom-Konzern braucht neue tarifvertragliche Regelungen zum Schutz der Beschäftigten vor Überlastung!

 

Von ver.di zum Überdenken ihres ersten Fazits aufgefordert, haben die Arbeitgeber die Bereitschaft zur tieferen Beschäftigung mit den ver.di Überlegungen erklärt, die in den weiteren Verhandlungen auch erfolgt ist.

 

Auch zum zweiten Verhandlungsgegenstand, dem Thema der „biografieorientierten Arbeitszeitkonten“ hat die Arbeitgeberseite ihre Sichtweisen zu den ver.di-Forderungen erläutert.

 

Zeitwertkonten sollen als ergänzendes Arbeitszeitinstrument umgesetzt werden.

Entsprechend der ver.di-Position ist auch die Arbeitgeberseite der Auffassung, dass Zeitwertkonten als neues Arbeitszeitinstrument im Telekom-Konzern eingeführt werden sollen. Ziel dieser Zeitwertkonten ist es, dass die Beschäftigten mittels eines Ansparmodells die Möglichkeit erhalten, z.B. „Sabbaticals“ oder den vorgezogenen Ausstieg aus dem Arbeitsleben zu realisieren.

 

ver.di stellt fest: „Die Arbeitgeberseite muss einen eigenen Beitrag zu diesen Zeitwertkonten beisteuern!“

 

Während die Arbeitgeberseite davon ausgeht, dass die Beschäftigten ausschließlich durch eigene Anteile die Zeitwertkonten ansparen, (z.B. durch Umwandlung von Entgeltanteilen) ist hier ver.di klar der Auffassung, dass die Arbeitgeberseite einen eigenen zusätzlichen Beitrag für die Zeitwertkonten der Beschäftigten zu leisten hat.

Die Telekom weiß, dass sie sich den zukünftigen demografischen Anforderungen stellen muss. Für diese Anforderungen, bei denen es auch darum geht, die eigene Überlebensfähigkeit als innovatives Unter-nehmen zu erhalten, muss sie dann auch Mittel in die Hand nehmen, um z.B. intelligente neue Arbeitszeitmodelle für die Beschäftigten auch attraktiv zu machen.

 

ver.di verfolgt die richtigen Themen um „Gute Arbeit“ zu erreichen.

Nachdem schon die Ergebnisse der ver.di-Beschäftigtenbefragung eine klare Sprache gesprochen hatten, zeigt sich jetzt auch in den Tarifverhandlungen, dass ver.di genau die richtigen Themen bewegt, die wichtig sind, um ein Stück mehr „Gute Arbeit“ im Telekom-Konzern zu erreichen.

 


Am Ende des zweiten Verhandlungstages haben sich die Tarifvertragsparteien darauf verständigt, die Tarifverhandlungen zu beiden Themenkomplexen fortzuführen.