STRABAG PFS/FS: Tarifergebnis erzielt

13.08.2018

STRABAG PROPERTY & FACILITY SERVICES GMBH, STRABAG FACILITY SERVICES GMBH

 

Drei mal Zwei plus Einmalzahlung

 

 
Dritte Verhandlungsrunde bringt Ergebnis

Nach intensiven Verhandlungen konnte ver.di am Abend des 9. August mit der Verhandlungskommission der Arbeitgeber ein Tarifergebnis für die ver.di-Mitglieder in den STRABAG-Gesellschaften erzielen.

Das Ergebnis enthält eine deutliche Einmalzahlung und eine tabellenwirksame Erhöhung in 2018, die Verlängerung und Ausdehnung von bestehenden Schutzrechten, die Angleichung der Urlaubstage in der STRABAG FS auf 30 Tage und eine Verhandlungszusage zur weiteren Begleitung der zukünftigen Strukturen im STRABAG Unternehmensbereich 4S.

 
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Das Tarifergebnis im Überblick:

Tabellenwirksame Entgelterhöhungen

  • Tabellenwirksame Entgelterhöhung um insgesamt 6 % in 3 Schritten in allen 3 Gesellschaften (SPFS, SFS, SRPS):
    - Erhöhung um 2% zum 01.09.2018
    - Erhöhung um weitere 2% zum 01.01.2020
    - Erhöhung um weitere 2% zum 01.01.2021
     
  • Die Servicepauschale in der STRABAG PFS wird analog erhöht
     
  • Die Vergütungen von Auszubildenden und Dual Studierenden erhöhen sich über die jeweiligen tarifvertraglichen Formeln ebenfalls im selben Maße und werden auf volle 10 Euro aufgerundet
     
  • Die im Umstellungstarifvertrag SRPS vereinbarte Anrechnungsformel wird in 2018 (erster Erhöhungsschritt) nicht angewendet
     
  • Gesamtlaufzeit der Tarifrunde bis 31.03.2021

 

Einmalzahlung

  • Beschäftigte der STRABAG PFS und STRABAG RPS erhalten eine Einmalzahlung in Höhe von 1.000 EUR (beurlaubte Beamte 850 EUR)
     
  • Beschäftigte der STRABAG FS erhalten eine Einmalzahlung in Höhe von 500 EUR
     
  • Auszubildende und Dual Studierende erhalten eine Einmalzahlung in Höhe von 300 EUR
     
  • Die Auszahlung erfolgt mit der Zahlung im Monat Oktober

 

Beschäftigungssicherheit

  • Verlängerung des Ausschlusses betriebsbedingter Beendigungskündigungen und des Tarifvertrages Rationalisierungsschutz in der STRABAG PFS bis 31.03.2021
     
  • Erstmalige Vereinbarung eines Ausschlusses von betriebsbedingten Beendigungskündigungen in der STRABAG FS bis 31.03.2021

 
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Weitere Vereinbarungen

  • Erhöhung des Urlaubsanspruchs in der STRABAG FS:
    - Einmalige Gewährung eines besonderen Urlaubstages in 2019
      (zu nehmen bis 30.06.2019)
    - Erhöhung des tariflichen Urlaubsanspruchs in 2020
      auf 29 Tage pro Jahr
    - Erhöhung des tariflichen Urlaubsanspruchs in 2021
      auf 30 Tage pro Jahr
     
  • Betriebliche Altersversorgung: Verlängerung der arbeitgeberfinanzierten betrieblichen Altersversorgung gemäß §2 TV Überleitung bAV um drei Jahre bis 30.09.2021
     
  • Entgeltumwandlung SPFS: Anrechnung Arbeitgeberzuschuss auf Leistungen gem. Betriebsrentenstärkungsgesetz
     
  • Abschluss eines befristeten Tarifvertrages Arbeitnehmerüberlassung in der STRABAG PFS und STRABAG FS
    - Dieser befristete Tarifvertrag ermöglicht die Arbeitnehmerüberlassung innerhalb der beiden Gesellschaften bis zu maximal 30 Monaten
    - Ab dem 4. Monat ist der equal pay Grundsatz umzusetzen
    - Der Tarifvertrag ist befristet und tritt zum 30.09.2019 ohne Nachwirkung außer Kraft
     
  • Vereinbarung zu Verhandlungen über die zukünftigen Strukturen und gemeinsame Leistungserbringung zwischen SPFS und SFS einschließlich integriertem Störungsmanagement

 

 
Info-Veranstaltungen mit Diskussionen zur Tarifrunde

Im Vorfeld der dritten Verhandlungsrunde hat ver.di in vielen Standorten im gesamten Bundesgebiet Info-Veranstaltungen durchgeführt und die Diskussion mit den Beschäftigten gesucht. Die von den Beschäftigten geäußerten Erwartungen hat ver.di mit diesem Tarifergebnis nahezu vollständig umgesetzt.
 

 
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Bewertung durch ver.di Verhandlungskommission

Die ver.di-Verhandlungskommission hat das ausgehandelte Tarifpaket intensiv diskutiert und intern bewertet.

Aus der Diskussion der Verhandlungskommission:

  • Das Tarifpaket enthält eine dreistufige tabellenwirksame Erhöhung der Entgelttabellen, die erste Erhöhung erfolgt im Jahr 2018
     
  • Etwaige Leermonate werden durch eine höhere Einmalzahlung überkompensiert
     
  • Die geringere Einmalzahlung in der STRABAG FS ist angesichts der vereinbarten Erhöhungen des Urlaubsanspruchs, der geringeren Leermonate und der kürzeren Gesamtlaufzeit für STRABAG FS vertretbar
     
  • Im Paket Tabellenerhöhung und Einmalzahlung erfolgt in 2018 in allen Gesellschaften eine ordentliche Entgeltzahlung
     
  • Die Gesamtlaufzeit der Tarifrunde ist zu lang. Angesichts der wirtschaftlichen Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit dem Wegfall des Telekom-Accounts ist diese aber zu verkraften und gibt den Beschäftigten Sicherheit und Perspektive, verbunden mit einer guten Entgeltentwicklung
     
  • Gegenüber der ursprünglichen Haltung der Arbeitgeber ist eine deutliche Verbesserung in allen Elementen der Tarifrunde erreicht worden
     
  • Die Verlängerung der arbeitgeberfinanzierten betrieblichen Altersversorgung war ein „must have“ in dieser Tarifrunde. Dies haben wir erreicht und damit auch dafür gesorgt, dass diese in der ISS weitergeführt wird
     
  • Der bestehende Schutz durch den TV Ratio konnte im erweiterten Geltungsbereich, wie in der Tarifrunde 2016 erkämpft (für alle Beschäftigte mit einer Betriebszugehörigkeit von mindestens 5 Jahren), verlängert werden
     
  • Erstmals konnte für die Beschäftigten der STRABAG FS ein Ausschluss von betriebsbedingten Beendigungskündigungen vereinbart werden. Dies ist ein riesiger Erfolg
     
  • Für die Kolleginnen und Kollegen der STRABAG FS stand das Thema Urlaub an erster Stelle. Dies haben wir beantwortet und steigern die Urlaubstage ab 2021 auf 30 Tage pro Jahr. Damit ist die Angleichung endlich erreicht
     
  • Für die STRABAG FS bedeutet dies das beste Tarifergebnis seit Jahren
     
  • Der strategische Ansatz, die Tarifrunde 2018 als gemeinsame Tarifrunde aller STRABAG-Gesellschaften anzugehen, hat sich bewährt
     
  • Die Vereinheitlichung der Laufzeit ist eine strategisch wichtige Komponente, um auch die kommende Tarifrunde gemeinsam anzugehen

 

 
Verhandlungskommission empfiehlt Annahme des Verhandlungsergebnisses

„Diese Tarifrunde war eine sehr Spezielle. Der Wegfall des Telekom-Accounts, die geplanten Übergänge von einem Großteil der Belegschaft zur ISS und die Vielfältigkeit und Komplexität der zu verhandelnden Themen haben die Verhandlungen erschwert. Dennoch ist es uns gelungen, uns in den Verhandlungen zu behaupten und ein gutes Ergebnis für die Beschäftigten der STRABAG-Gesellschaften zu erstreiten.“ fasst ver.di Verhandlungsführer Pascal Röckert das Verhandlungsergebnis zusammen

Das Verhandlungsergebnis muss nun noch vom ver.di Bundesfachgruppenvorstand TK beschlossen werden. Die ver.di Verhandlungskommission hat sich einstimmig für die Annahme des Verhandlungsergebnisses ausgesprochen.

 
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