Am 19. Januar haben sich die ver.di-Verhandlungskommission und Vertreter*innen der Arbeitgeberseite in Frankfurt getroffen und die Verhandlungen zur Tarifrunde für die ver.di-Mitglieder bei der Deutschen Funkturm GmbH (DFMG) aufgenommen.
Zu Beginn der Verhandlungsrunde hat ver.di die Forderung begründet und dargestellt. Aus ver.di Sicht stellen sich die wirtschaftlichen Aussichten insgesamt, aber auch in der IKT Branche, trotz Krise positiv und krisenfest dar. Die Nachfrage nach Standorten für Mobilfunk wird in den nächsten Jahren steigen. Hier stellt sich ein Wachstumsmarkt auch für die DFMG dar. Hierzu braucht es jedoch gute Fachkräfte, für die auch die Gehaltskonditionen eine Rolle spielen.
ver.di sieht eine hohe Belastung durch gestiegene Verbraucherpreise, auch für die Beschäftigten der DFMG. Die Arbeitgeberin ist hier in der Verantwortung für Entlastung zu sorgen. Die letzte tabellenwirksame Erhöhung von 2 % für die Beschäftigten der DFMG lag vor der historischen Inflation und deren Wirkung ist längst mehr als verpufft.
In ihrer Reaktion auf die Forderung der ver.di-Mitglieder hat die Arbeitgeberseite eine etwas andere Einschätzung der wirtschaftlichen Lage vorgenommen. Sie sieht beide Seiten – Beschäftigte und Unternehmen – in der Situation, mit der derzeitigen Inflation umgehen zu müssen. Die Wirtschaft sei derzeit „erheblichen“ Risiken ausgesetzt. Diese träfen auch die Branche.
Zur konkreten Situation der DFMG waren die Arbeitgebervertreter in der ersten Verhandlungsrunde nicht aussagefähig. Der ver.di-Verhandlungskommission wurden für den nächsten Termin detailliertere Darstellungen zugesagt.
Auf die ver.di Forderung ging die Arbeitgeberseite ein. Sie bekundete, weiterhin gute Löhne und Tarifabschlüsse zum Ziel zu haben. Jedoch sei aus Unternehmenssicht 10 % tabellenwirksame Entgelterhöhung nicht möglich. Es gäbe lediglich Spielraum für eine „erträgliche und angemessene Entgelterhöhung“.
Auf die Forderung der Mitgliederkomponente reagierte die Arbeitgeberseite jedoch mit einer klaren Ablehnung. Eine solche Komponente sei „nicht vorstellbar“ und würde man „mit uns nicht sehen“.
ver.di erwartet in der nächsten Verhandlungsrunde ein konkretes Angebot für die Beschäftigten der DFMG. Diese findet am 9. und 10. Februar in Frankfurt statt.