22.02.2024
Nachdem die ver.di Verhandlungskommission zum Angebot aus der letzten Runde Stellung bezog, ging der Arbeitgeber erneut auf die angespannte wirtschaftliche Situation der ISS CS ein und verwies zudem auf die sich verschlechternden gesamtwirtschaftlichen Prognosen. Für eine positive Reallohnentwicklung der Beschäftigten sieht sich der Arbeitgeber nicht allein zuständig. Stattdessen droht die Arbeitgeberseite damit, weitere Restrukturierungsmaßnahmen durchzuführen und verschärft damit unnötig die laufende Tarifrunde.
Die Stimmung in der Verhandlung war zeitweilig sehr angespannt und zwischenzeitlich war unklar, ob die Verhandlungen von Seiten des Arbeitgebers ob der weit auseinanderliegenden Positionen weitergeführt werden würden. Die ver.di-Verhandlungskommission hat jederzeit Gesprächsbereitschaft gezeigt.
Letztendlich unterbreitete der Arbeitgeber folgendes Angebot:
Wie bereits in den letzten Tarifrunden verweist der Arbeitgeber auf Augenmaß in der Lohnerhöhung und darauf, dass man auf bessere Zeiten hoffe. Eine verlässliche Perspektive für die Beschäftigten kann der Arbeitgeber hierzu nicht aufzeigen. Auch werden die Beschäftigten für ein gutes Geschäftsergebnis und eine gute wirtschaftliche Entwicklung verantwortlich gemacht. Dass die Beschäftigten seit 2019 täglich ihr Bestes geben, um den Telekom Account gut auszuführen ist kein Geheimnis. Bereits die ver.di Umfrage zu „besser machen“. hat gezeigt, dass die Probleme in IT-Systemen und Prozessen liegen. Diese verbessern sich trotz enormer Investitionen nur langsam. Die Steuerung des Unternehmens und die dazugehörigen Systeme und Prozesse sind Entscheidungen aus dem Management – auch von der Konzernmutter in Dänemark.
Die Erwartungen der Kapitalgeberin wollen weiterhin in im hohen Umfang erfüllt werden. Diese verkündet derweil, die Dividendenausschüttung an die Aktionäre zu steigern und ebendiese mit Aktienrückkäufen belohnen zu können. Das sind die falschen Prioritäten.
Die Verhandlungskommission hat das vorliegende Angebot zurückgewiesen. Aus Sicht der Verhandlungskommission ist das Angebot im Volumen und im Umsetzungszeitpunkt deutlich zu verbessern. Der derzeitige Verhandlungsverlauf zeigt jedoch, dass gute Argumente nicht ausreichen, ein gutes Tarifergebnis zu erzielen. Darüber hinaus zeigte sich der Arbeitgeber in den Gesprächen der 3. Verhandlungsrunde, wenig beeindruckt vom bundesweiten Warnstreik. Deshalb muss jetzt nachgelegt werden!
Die vierte Verhandlungsrunde ist für den 5. März verabredet.
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