Tarifrunde Media Broadcast 2024

Media Broadcast: Schwierige Gespräche - ohne neues Angebot!

06.06.2024

Am 27. Mai 2024 fand die dritte Verhandlungsrunde für die ver.di-Mitglieder bei der Media Broadcast GmbH (MB) statt. Die Arbeitgeberseite hat in den Gesprächen erneut ihre Position dargelegt. Wir haben im Gegenzug abermals unsere Forderungen begründet und ihnen die Erwartungen der ver.di-Mitglieder in der MB erläutert. Die Arbeitgeberseite hat in dieser, wie auch schon in den vorherigen Gesprächen Nebenthemen wie z. B. die leistungs- und potentialabhänge Verteilung (GÜP) und eine Verschlechterung der Konditionen in der betrieblichen Altersvorsorge (Kapitalkontenplan) platziert.

In den Gesprächen war zwar eine leichte thematische Annäherung zu spüren, aber ein neues Angebot blieb uns die Arbeitgeberseite schuldig.

Am 29. Mai 2024 haben wir die ver.di-Mitglieder in der MB in einer Online-Konferenz über den aktuellen Stand informiert. In dieser haben sie uns u. a. auch mitgeteilt, wie ihre Erwartungen an ein tragfähiges Ergebnis aussehen.

 

In der vierten Runde am 26. Juni 2024 muss sich der Knoten endlich lösen. Wir haben einfache und nachvollziehbare Forderungen aufgestellt. Jetzt müssen einfache Lösungen her, und keine Ausweitung in Nebenthemen.

Nutzt die kommenden Gelegenheiten, um der Arbeitgeberseite eure Meinung zu dem Angebot und zu euren Erwartungen an die MB mitzuteilen.

 

In den letzten Wochen haben uns zahlreiche ver.di-Mitglieder in der MB ein Feedback zu dem Angebot gegeben. Hier ein Auszug daraus:

  • "Das Angebot vom Arbeitgeber ist leider nicht die digitale Tinte wert, mit der es geschrieben wurde. Es ist allen klar, dass hier entsprechend tief gestartet wird, aber dieses Angebot kann nicht ernsthaft diskutiert werden. Nach einigen mageren Jahren an Tariferhöhungen, den aktuellen Preissteigerungen und den Gewinnen, die die MB immer noch einfährt, zeigt dieses Angebot keinerlei Wertschätzung gegenüber der Belegschaft."
     
  • "In Summe max. 2,5% pro Jahr ist ein Witz, über den man allerdings nicht lachen kann."
     
  • "Es gibt das Sprichwort mit dem kalten Tropfen auf dem heißen Stein. Bei dem Angebot verdampft der Tropfen schon viel früher und kommt erst gar nicht auf dem Stein an."
     
  • "Nein, mit dem Angebot des AG bin ich persönlich ganz und gar nicht zufrieden. Es ist klar, dass der AG das Geld nicht mit vollen Händen aus dem Fenster werfen kann und das es sicherlich nicht die 12,5% geben wird, die aktuell gefordert sind. Diese in Summe 5% (wobei 2,5% davon ja nur relativ sind -> GÜP), sind, wie ihr schon schreibt, nicht mal der Ausgleich der letzten beiden Jahre und somit jetzt schon ein Minusgeschäft für die kommenden 2 Jahre."
     
  • "Okay es war die 2. Runde…
    Abgesehen von den üblichen Rollenspielen bei solchen wichtigen Verhandlungen ist doch eine Strategie zu erkennen. Der Arbeitgeber
    verkennt, mit welchem Herzblut die ganze MB-Truppe das Unternehmen in den schweren Corona-Zeiten auf gutem Kurs gehalten hat.
    Entsprechend wird in dem aktuellen Angebot keine Wertschätzung gespiegelt. Mit persönlich ist das Angebot des AG zu dünn."
     

  • "Da ist der Unfrieden vorprogrammiert. Somit werden die individuellen 1,25 % nur auf Nasenfaktor mit besonderer Begründung und NICHT für Jeden freigegeben. Wie viele in den Genuss kommen dürfen, bleibt im Verborgenen! Insgesamt ist es eine Ohrfeige für die Kollegen, die sich mit Mehrarbeit und Rufbereitschaften in Personalunterbesetzungen engagieren."
     
  • "Ich lese daraus, dass ich mit 1,25 % nach Hause gehe, wenn mir die Person, mit der ich meine „individuelle Gehaltserhöhung“ bespreche nicht wohl gesonnen ist."
     
  • "Ich finde das Angebot völlig unzureichend. Als Auszubildender ist das Geld generell bereits knapp und wird durch die anhaltende Kostensteigerung nicht besser. Ich selbst wohne nicht mehr zuhause und muss jeden Monat schauen, wie ich mit dem Geld über die Runden komme.
    Ebenso würde ich für die gleiche Ausbildung und gleiche Arbeit bei anderen Firmen eine viel höhere Vergütung bekommen. Diese Bezahlung ist nicht mehr zeitgemäß und wird keine neuen Auszubildenen zur Media Broadcast anziehen.
    Dieses Angebot ist ein Schlag ins Gesicht, wenn man sich andere Verhandlungen wie zum Beispiel bei der Telekom
    anschaut. Hier wird der Abstand der Azubigehälter jetzt nochmal erneut größer."
     

  • "Mit dem Angebot bin ich nicht zufrieden. Es spiegelt nicht wider, mit welchem Engagement die Beschäftigten jeden Tag und vor allem zu Coronazeiten gearbeitet haben. Ich fühle mich schon betrogen genug aus den letzten Tarifrunden und der Weigerung die Inflationsausgleichprämie zu zahlen. Das Bild, dass sich zunehmend für MB abzeichnet ist ein sehr schlechtes.
    Die 4 Tage Woche haben wir über die letzten Jahre mehr als ausgeglichen mit unterdurchschnittlichen Tarifabschlüssen.
    Wir werden nur noch für 4 Tage bezahlt!"
     

  • "Dieses Angebot hätte sich der Arbeitgeber sparen können.
    Nicht allein, dass wir in der Inflationsphase keine adäquaten Lohnerhöhungen hatten, es wurde auch keine Inflationsausgleichsprämie gezahlt. Die Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 300 € ist Augenwischerei. Hier drückt sich der Arbeitgeber um eine
    gerechte Zahlung. Und die „individuellen Erhöhungen“ empfinde ich als Witz. Die Firma redet immer von Wertschätzung der Arbeitnehmer. Das sehe hier aber anders.
    Meine Meinung zum Arbeitgeberangebot lautet: NEIN!"
     

  • "Die MB-Geschäftsleitung hat in ihrer Darstellung unsere gute Zielerreichung als Gehaltserhöhung angesehen. Das sehe ich nicht so, hier handelt es sich um tarifvertraglich fest vereinbarten Bonus."
     

  • "GÜP war schon immer ein kompliziertes Thema. Wenn der Arbeitgeber jemanden mehr bezahlen möchte, soll er es ihm direkt
    anbieten. Daher ist der GÜP völlig daneben, da kann ein Chef seine unliebsamen Schäfchen bestrafen.
    Das Angebot selbst ist indiskutabel."
     

  • "Das Arbeitgeberangebot ist in meiner Meinung nach eine Farce."

 
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