Tarifrunde Media Broadcast 2024

Media Broadcast: Angebot in zweiter Verhandlungsrunde

16.05.2024

In der zweiten Verhandlungsrunde am 6. Mai 2024 hat die Arbeitgeberseite zunächst ihre Sicht auf die wirtschaftliche Situation der Media Broadcast GmbH (MB) vorgestellt.

Danach wurde folgendes Angebot von ihnen in die Verhandlungen eingebracht:

Individuelle Erhöhung um 2,5 % ab 1. September 2024

  • 1,25 % lineare Erhöhung
  • 1,25 % Verteilung als GÜP (Gehalts-Überprüfungs-Prozess) mit Betrachtung von Leistungs- und Potentialkriterien (Anpassung des Entgeltrahmentarifvertrages notwendig)
  • 1,25 % Anpassung der Bandwertwerte (Tabelle) ab 1. September 2024

Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie von monatlich 60 € für die Monate April bis August 2024

Auszubildende ab 1. September 2024

  • im Durchschnitt + 30 € pro Monat (über alle Ausbildungsjahre)
  • Inflationsausgleichsprämie im Oktober 2024
    Höhe noch offen

Individuelle Erhöhung um 2,5 % ab 1. April 2025

  • 1,25 % lineare Erhöhung
  • 1,25 % Verteilung als GÜP mit Betrachtung von Leistungs- und Potentialkriterien

1,25 % Anpassung der Bandwertwerte (Tabelle) ab 1. April 2025

Auszubildende ab 1. April 2025

  • im Durchschnitt + 30 € pro Monat (über alle Ausbildungsjahre)

Laufzeit bis 31. März 2026 (frühester Kündigungstermin)

 

Der Entgeltrahmentarifvertrag der MB sieht vor, dass Tariferhöhungen grundsätzlich nicht 1:1 weitergegeben werden, sondern nach einen im Tarifvertrag vorgegeben Verfahren ungleich verteilt werden. Seit fast 20 Jahren konnten wir in den Tarifverhandlungen erreichen, dass dieser Prozess nicht angewandt wird. Die Systematik im Angebot der Arbeitgeberseite weicht aber vom Prozess im Tarifvertrag ab. Um dieses so umzusetzen, sind umfangreiche Anpassungen notwendig.

Eine Erklärung, welche Anpassungen dazu notwendig wären und wie der Prozess grundsätzlich aussieht, würde den Rahmen dieser Tarifinfo sprengen. Bitte sprecht den Arbeitgeber an, wenn ihr hierzu Fragen habt.

 

Dass die Arbeitgeberseite in der zweiten Verhandlungsrunde ein Angebot vorgelegt hat, ist grundsätzlich zu begrüßen.

Aber dieses Angebot ist sehr weit von den Forderungen der ver.di-Mitglieder entfernt. Dieses würde den Nachholbedarf der vergangenen beiden Jahre nicht einmal annähernd ausgleichen. Das würde bedeuten, dass die Beschäftigten die Last der Preisentwicklungen fast ausschließlich allein tragen müssten. Auch bei dem Angebot für die Auszubildenden ist nicht wirklich erkennbar, dass hier eine überproportionale Erhöhung enthalten ist.

 

Die Verhandlungen werden am 27. Mai 2024 fortgesetzt. Wir werden nun die Zeit bis zur nächsten Verhandlungsrunde nutzen, um mit den ver.di-Mitgliedern über das Angebot zu diskutieren.

 

ver.di fordert:

  • plus 12,5 % tabellenwirksame Erhöhung der Entgelte
  • plus 185 € pro Monat für Auszubildende
  • Laufzeit 12 Monate

 
Eure ver.di-Verhandlungskommission
Stärker mit dir.

Tarifauseinandersetzungen werden am Ende nicht am Verhandlungstisch entschieden!

Entscheidend ist immer der betriebliche Druck auf dem sich der Arbeitgeber ausgesetzt sieht.

Deshalb spätestens jetzt ver.di Mitglied werden!
www.mitgliedwerden.verdi.de
  
 

 
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