27.02.2024
Seit 8. Januar ist die anstehende Tarifrunde 2024 in allen Unternehmen des Telekom-Konzerns in aller Munde. Dank des hohen Engagements der ver.di-Tarifbotschafter*innen, beteiligten sich fast 20.000 Beschäftigte an der Forderungsdiskussion zur Tarifrunde 2024.
Am 14. und 15. März hat die ver.di-Tarifkommission für den Telekom- Konzern die Diskussionsergebnisse analysiert und die Forderungen für die Tarifrunde beschlossen.
Die Forderungsinterviews der Kolleg*innen zeichnen ein deutliches Bild. Die akuten Preissteigerungen der vergangenen Jahre belasten die Einkommen der Kolleg*innen. 58% aller Befragten gaben an, dass die Inflation für sie eine mittlere und 32% sogar hohe Belastung bedeutet. Dies unterstreicht die bereits im November von der Tarifkommission festgelegte Grundausrichtung der kommenden Tarifrunde: Wir brauchen eine kräftige Entgelt-Erhöhung!
Die beschlossenen Forderungen beziehen sich auf alle durch ver.di gekündigten Entgelttarifverträge im Telekom-Konzern. ver.di verfolgt das Ziel einer einheitlichen Tarifrunde für alle ver.di-Mitglieder im Telekom-Konzern. Bisher versperren sich die Arbeitgeber einer Vereinbarung zu gemeinsamen Verhandlungen.
Rolf Müsgen, Mitglied der Tarifkommission im Telekom-Konzern: „Ich kann die Haltung der Arbeitgeber nicht verstehen. Alle Beschäftigten sind Teil des Konzerns und arbeiten gemeinsam für den Unternehmenserfolg. Es wäre nur fair, diese Gemeinsamkeit auch bei den anstehenden Entgeltverhandlungen umzusetzen.“
Wir erleben derzeit, dass sich die Inflationsrate wieder in ein moderateres Fahrwasser bewegt. Zuletzt hatte das statistische Bundesamt die Preissteigerung im Februar mit 2,5 % angegeben. Für das Gesamtjahr 2024 wird mit einer Preissteigerungsrate von 2,1 % bis 3,0 % gerechnet. Dennoch stehen diesen Zahlen enorme Belastungen der Kolleg*innen gegenüber.
Die starken Preisanstiege 2022 und 2023 haben das allgemeine Preisniveau deutlich ansteigen lassen. Dass sich die Preissteigerung in 2024 nun wieder verlangsamt, ist gut – billiger wird das Leben davon jedoch nicht. Zusätzlich ist festzustellen, dass z.B. durch das Auslaufen der temporären Steuerabsenkungen (etwa auf Heizöl und Erdgas und in der Gastronomie) oder der Erhöhung des CO2 Preises oder der gestiegenen Zusatzbeiträge in den Krankenkassen zusätzliche Belastungen auf Arbeitnehmer*innen zukommen.
Die Forderung zur Tarifrunde 2024 greift daher diese Entwicklungen auf und zielt auf den Ausgleich der stark belasteten Reallöhne.
Unmittelbar nach der Sitzung der Tarifkommission hat ver.di alle Tarifbotschafter*innen zu einer virtuellen Info-Session eingeladen, um sie über den Forderungsbeschluss sowie die weiteren Aktivitäten zur Tarifrunde 2024 zu informieren. Die „heiße Phase“ der Tarifrunde ist damit gestartet.
Allein im Zeitraum der Forderungsdiskussion sind über 500 Kolleg*innen ver.di beigetreten. Mit Ihnen gehen wir noch stärker in die Verhandlungen zur Tarifrunde 2024
Die Tarifverhandlungen zur Tarifrunde 2024 beginnen unmittelbar in der nächsten Woche.
Bereits am 19. März findet in Neuss der erste Verhandlungstermin statt.
Insgesamt haben ver.di und agv:comunity (Arbeitgeberverband der Telekom-Unternehmen) vier Verhandlungstermine vereinbart.
Die weiteren Termine lauten:
Begleitend zu den Verhandlungsterminen hat ver.di eine Petition gestartet, um die Unterstützung der Beschäftigten für die ver.di-Forderungen zu unterstreichen. Alle Tarifbotschafter*innen werden deshalb in den kommenden Wochen erneut den Kontakt zu den Kolleg*innen in den Unternehmen suchen und für die Zeichnung der Petition werben.
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert in der diesjährigen Tarifrunde Deutsche Telekom für bundesweit rund 70.000 Tarifbeschäftigte eine Entgeltsteigerung von 12 Prozent, mindestens aber um 400 Euro pro Monat, bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten. Die Ausbildungsvergütungen sowie die Entgelte der dual Studierenden sollen um monatlich 185 Euro erhöht werden. Das hat die zuständige ver.di-Tarifkommission am heutigen Freitag (15. März 24). beschlossen.
Der Beschlussfassung durch die Tarifkommission war ein neu aufgelegter breiter Beteiligungsprozess vorausgegangen, in dem ver.di den direkten Kontakt mit allen Mitgliedern und Beschäftigten gesucht hat. „Die Kolleginnen und Kollegen haben uns ein klares Bild gezeichnet, welchen Inflationsbelastungen sie ausgesetzt sind“, sagte ver.di-Verhandlungsführer Frank Sauerland. „Die starken Preissteigerungen der vergangenen Jahre haben die Einkommen der Beschäftigten bei der Deutschen Telekom stark belastet. Über 90 Prozent geben an, dass sie sich auf Grund der Inflation in ihrer Lebensführung mittelmäßig bis stark einschränken mussten. Und das in einem Konzern, der ausgesprochen gute Finanzkennzahlen vorzuweisen hat.“ Im vergangenen Jahr habe die Telekom ihren Konzernüberschuss auf 17,8 Milliarden Euro verdoppeln können. „Jetzt ist es an der Zeit, den Beschäftigten Teilhabe und Wertschätzung für diese guten Ergebnisse zukommen zu lassen. Sie haben es sich verdient.“
Der Telekom-Konzern in Deutschland besteht aus insgesamt 22 verschiedenen tarifgebundenen Konzernunternehmen, in denen jeweils eigenständige Tarifverträge gelten. Ein Großteil der Entgelttarifverträge hat eine Laufzeit bis zum 31. März 2024. Für die Gesellschaften Deutsche Telekom Privatkundenvertrieb GmbH (31. Juli 2024), Deutsche Telekom Service Europe SE (30. September 2024) sowie die T-Systems International (31. Dezember 2024) gelten davon abweichende Laufzeiten. ver.di fordert, die Tarifverhandlungen für alle Konzerngesellschaften gemeinsam zu führen.
Die Tarifverhandlungen werden am 19. März 2024 aufgenommen.
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