Der Vorstand der ver.di-Landesfachgruppe Informations- und Kommunikationstechnologie ist entsetzt über das Vorgehen des Arbeitgebers Bundesanzeiger Köln und weitergehend über das Vorgehen der Muttergesellschaft DuMont.

Wir erklären, stellvertretend für die ver.di-Mitglieder im Landesfachbereich IKT in NRW, unsere Solidarität mit den streikenden Kolleginnen und Kollegen des Bundesanzeigers in Köln.

Liebe Kolleginnen und Kollegen des Bundesanzeigers Köln,

wir unterstützen Eure Forderungen und Ziele in Eurem Kampf für einen Haustarifvertrag.

Staatlicher Auftrag – ja
Tarifvertrag – nein
Das kann nicht sein!

Eurer Kernbotschaft können wir nur zustimmen. Wir finden es ein absolutes Unding, dass der Arbeitgeber sich seit Monaten weigert, überhaupt in Gespräche zu einem Tarifvertrag mit euch zu gehen.

Die von der Bundesregierung beschworene „Tariftreue“ ist ein „zahnloser Tiger“ wenn sie nicht in der Praxis umgesetzt wird.

Mit rund 130 Millionen Euro Jahresumsatz und einer stattlichen Gewinnmarge von 18 bis 20 Millionen Euro ist der Bundesanzeiger Verlag die Cash Cow der DuMont Verlagsgruppe. Doch der Verlag verweigert Tarifverhandlungen. Es kann nicht sein, dass Ihr, die diese Gewinne erst möglich machen in prekären Arbeitsverhältnissen und tariffreier Unsicherheit arbeiten müsst.

Euer Anspruch auf Anerkennung des Tarifvertrags für Angestellte der Druck- und Medienindustrie in Nordrhein-Westfalen ist nur gerecht und entspricht den von der deutschen Verfassung vorgesehenen Rechten. Dass Menschen die hoheitliche Aufgaben wahrnehmen nicht von den Grundrechten in Deutschland profitieren sollen, ist ein absoluter Skandal.

Hinzu kommt, dass der Verlag seine Macht im Medienbereich dazu einsetzt, keine Berichterstattung über Euren Kampf zuzulassen. Das ist der zweite Skandal und macht es umso bewundernswerter, dass ihr Euren Kampf nicht aufgebt.

Ihr seid auf dem richtigen Weg, Eure demokratischen Rechte zu nutzen und Widerstand gegen das Verhalten der Arbeitgeberseite zu leisten! Wir wünschen Euch weiterhin Entschlossenheit und mutiges Durchhaltevermögen.

Ihr könnt Euch der Solidarität und der Unterstützung der Landesfachgruppe IKT sicher sein.

Eure derzeitigen Streiks sind die einzig richtige Antwort angesichts des Verhaltens Eures Arbeitsgebers!